Teuer oder günstig? – Der Futterkauf
Die Geschichte der industriellen Futtermittelproduktion für Hunde geht in Deutschland auf das Jahr 1893 zurück. Seither hat sich viel getan. Heutzutage spielt eine artgerechte Hundeernährung eine immer größere Rolle. In Deutschland gibt es ein großes Angebot an verschiedenen Nass- und Trockenfuttersorten für deinen Hund. Laut einer Umfrage von hundkatz.de erfolgt der Futterkauf von deutschen Hundehaltern vor allem im Fachhandel. Mit 48 Prozent machen sie die größte Gruppe der Futterkäufer aus. Gefolgt von denen, die zum Ordern des Futters für die Fellnase immer mehr das Internet nutzen. Abgeschlagen dahinter wird der Hundefutterkauf im Discounter oder Supermarkt nur von wenigen in Erwägung gezogen. Doch warum ist das so? Ist das günstige Discounterfutter qualitativ so viel schlechter als das Futter aus dem Fachhandel mit ihren hohen Preisschildern? Fakt ist, dass die meisten Hundehalter besonders auf die Inhaltsstoffe im Hundefutter achten und demnach eine gesunde Versorgung des Hundes mit allen nötigen Nährstoffen als das wichtigste Kriterium bei der Futterwahl bei ihrem Vierbeiner ansehen. Bedeutet das also, man muss viel Geld für gutes Hundefutter ausgeben?
Teuer oder günstig? – Der Test
Stiftung Warentest (06/2021) hat mehrere Trockenfutter für Hunde getestet und kam zu überraschenden Ergebnissen. Es wurden 28 verschiedene Trockenfutter untersucht, davon 20 für ausgewachsene und 8 für ältere Hunde. Untersucht wurden die Futter vor allem auf die Nährwerte, Fütterungshinweise und ob etwaige Schadstoffe enthalten sind. Auch ob die von der Werbung gemachten Versprechen eingehalten werden können wurde überprüft und die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung mit einbezogen. Das Ergebnisse waren verblüffend.
Teuer oder günstig? – Die Ergebnisse
Wer bislang dachte, dass günstiges Futter vom Discounter schädlicher für den Hund sei als teures Markenfutter, der lag falsch. Die Nährstoffkombination in den teuren sowie in den günstigen Trockenfuttern für ausgewachsene Hunde überzeugte die Jury. Insgesamt sind die Bewertungen nämlich sehr gut ausgefallen: Es wurden 5 Mal die Note „sehr gut“, 11 Mal „gut“ und 4 Mal „befriedigend“ vergeben.
Im Vergleich dazu sind die Testergebnisse für das Trockenfutter für die Hundesenioren eher schlecht ausgefallen. Von 8 getesteten Produkten bekamen 6 die Note „ausreichend“ und eines viel ganz durch. Das „Wild Duck Senior“- Futter von Wolfsblut konnte die Jury nicht begeistern. Die Hundeomis und -opis können lediglich bei dem getesteten Trockenfutter von Purina mit dem Namen „Beneful Glückliche Jahre 7+ mit Huhn“ zulangen, es bekam die Note „gut“. Gründe für die schlechten Testergebnisse der anderen sind vor allem zu wenig Aminosäuren und andere Nährstoffe, niedrige Eiweißwerte, falsch empfohlene Futtermengen oder kryptische Versprechungen.
Die Testsieger
Die folgenden Hundefutter haben im Test die besten Noten bekommen und gehören zu den Testsiegern:
- Kaufland: „K-Classic Kroketten mit Lamm & Reis“, Note: sehr gut (1,2), 8 Euro für 10 Kilo
- Aldi Süd: „Romeo Premium Alleinfuttermittel Geflügel“, Note: sehr gut (1,3), 2,99 Euro für 2 Kilo
- Fressnapf: „Real Nature Country Selection Alpine Adult“, Note: sehr gut (1,3), 25 Euro für 10 Kilo
- Penny: „Lucky Dog Vital-Nahrung mit frischem Geflügel“, Note: sehr gut (1,3), 2,99 Euro für 3 Kilo
- Rewe: „Ja Kräftige Brocken mit 25 % frischem Geflügel von Rewe“, Note: sehr gut (1,3), 2,99 für 3 Kilo
Teuer oder günstig? – Die Inhaltsstoffe
Wenn Trockenfutter oder Nassfutter als Alleinfutter verkauft wird, sind alle benötigten Nährstoffe bereits vorhanden. Dabei sind vor allem Kohlenhydrate, Vitamine, Eiweiße und Fettsäuren die wichtigsten Bestandteile. Ein kleiner Hinweis: Bei gutem Hundefutter sind die Inhaltsstoffe offen und nicht verschlüsselt aufgeführt.
Fleischanteil
Vierbeiner müssen mit einem hohen Fleischanteil versorgt werden. Die optimale Hundeernährung besteht zu circa 80 Prozent aus Fleisch. Falls du dich bereits für BARF entschieden hast, kannst du die angemessene Menge an Fleisch selber portionieren. Aber nicht nur die Fleischmenge ist entscheidend, sondern wie sich das Futter insgesamt zusammensetzt. Nicht mal das beste Muskelfleisch liefert alle erforderlichen Nährstoffe. Auch Obst und Gemüse sowie Öle und Fette sind wichtig für die Zusammensetzung des Hundefutters.
Getreide
Getreide im Hundefutter wird oft als minderwertiger Füllstoff gesehen. Und es stimmt auch, dass Getreide wesentlich preiswerter ist als Fleisch. Getreide liefert jedoch auch Ballaststoffe, die der Verdauung gut tun. Getreide in der Hundenahrung wird trotzdem oft als ungesund bezeichnet, weil der Vorfahre des Hundes, der Wolf, auch kein Getreide gefressen hat. Es wurde jedoch nachgewiesen, dass durch genetische Veränderungen der Hund das Getreide nun besser verdauen kann als der Wolf. Das Getreide in der Tiernahrung muss jedoch so verarbeitet werden, dass die Tiere es verdauen können. Die Art und Weise, wie das Futter zubereitet wird, ist also entscheidend.
Teuer oder günstig? – Fazit
Ein Hund ist süß, ein treuer Begleiter und… leider auch echt teuer. Tierarztkosten, Spielzeuge und Zubehör fressen da schnell mal ein Loch ins Portemonnaie. Vor allem der Dauerbrenner das täglich benötigte Hundefutter bringt so manche Hundehalter beim Futterkauf an ihre Grenzen. Stiftung Warentest zeigt jedoch, dass man guten Gewissens beim Kauf sparen kann, auch wenn man im Discounter einkauft.
Wie viel bezahlst du für das Hundefutter deiner Wahl? Findest du den Preis gerechtfertigt? Erzähle es uns gerne hier in einem Kommentar.
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