Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Bezeichnung
Mittelmeerkrankheiten bereiten vielen Hundebesitzern oder denen, die es werden wollen, Sorgen. Häufig, wenn es um die Adoption eines Hundes aus dem Ausland geht, wird man mit diesen Erkrankungen konfrontiert. Doch nur die wenigsten wissen, was es damit auf sich hat. Zu den häufigsten Mittelmeerkrankheiten zählen:
- Leishmaniose
- Babesiose
- Ehrlichiose
- Dirofilariose (Herzwurm)
- Anaplasmose
- Borreliose
Die Bezeichnung “Mittelmeerkrankheit” ist problematisch, da im Zuge des Klimawandels das Verbreitungsgebiet der Erreger nicht mehr nur auf den Mittelmeerraum beschränkt werden kann. Insbesondere die Babesiose, Anaplasmose und die Borreliose treten vermehrt auch in Deutschland auf. Die Krankheiten werden übertragen durch Zecken oder spezielle Mückenarten und sind nicht mehr allein Problem der südländischen Hunde. Es kann jede Fellnase treffen.
Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Leishmaniose
Die Leishmaniose wird durch den Stich der weiblichen Sandmücke übertragen. Die Sandmücke überträgt mit ihrem Stich die Leishmanien, tierische Einzeller. Die Inkubationszeit beträgt mindestens 2 Monate, bis zum Ausbruch der Erkrankung kann es jedoch Jahre dauern. Hunde können auch infiziert sein, ohne dass die Erkrankung jemals ausbricht. Die Leishmanien befallen die weißen Blutkörperchen im Knochenmark. Es gibt mehrere verschiedene Arten, deswegen können auch die Symptome unterschiedlichster Art sein. Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Haut- sowie Fellveränderung, Lahmheit und Fieber könnten erste Symptome sein. Ein spezifisches Symptom ist das „Ausfransen“ der Ohren, also leichtes und mehrfaches Einreißen der Ohrränder.
Es gibt kein Medikament, das den Erreger vollständig eliminiert. Der Hund ist somit lebenslang Träger der Leishmanien. Wenn die Krankheit jedoch frühzeitig erkannt und behandelt wird, können viele betroffene Hunde mit der Leishmaniose gut leben und werden auch sehr alt. Das Ansteckungsrisiko für den Menschen liegt bei unter 1 Prozent.
Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Babesiose
Die Babesiose wird durch einen Zeckenbiss einer Auwald-Zecke oder einer braunen Hundezecke übertragen. Babesien vermehren sich in den roten Blutkörperchen und zerstören diese. Relativ häufig kommt es zu einer Doppelinfektion mit Ehrlichiose. Die Inkubationszeit beträgt ca. 10 bis 21 Tagen. Babesiose kann auch von der Mutterhündin auf ihre Welpen übertragen werden. Ein erkrankter Hund kann keine anderen Tiere anstecken. Auch für Menschen bedeutet die Krankheit keine Ansteckungsgefahr, da sie sich nicht mit Babesien infizieren können. Auch Babesiose muss nicht ausbrechen, obwohl der Hund infiziert ist. Wenn die Krankheit jedoch ausbricht, kann es zu Fieber, Apathie, Gewichtsverlust, blassen Schleimhäuten, angestrengter Atmung, Kreislaufstörungen und Vergrößerung von Milz und Leber kommen.
Durch einen Bluttest können die Babesien nachgewiesen werden. Durch verschiedene Medikamente, die über einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen verabreicht werden, werden die Babesien abgetötet. Babesiose ist also gut heilbar.
Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Ehrlichiose
Auch die Ehrlichiose wird durch Zecken übertragen. Häufig tritt die Erkrankung in Kombination mit Babesiose auf. Bei der Erlichiose greifen die Einzeller die weißen Blutkörperchen an. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit liegen im Regelfall etwa 7 Tage bis 3 Wochen. Die Symptome sind je nach Krankheitsphase unterschiedlich und reichen von Appetitlosigkeit über Nasenbluten bis zu Gewichtsverlust. Der Nachweis der Einzeller gelingt ebenfalls durch einen Bluttest. Allerdings ist dieser erst ab dem 20. Tag nach der Infektion möglich. Die Behandlung erfolgt durch ein Antibiotikum für 3 bis 4 Wochen. Bei ausreichender Therapie haben die Hunde eine sehr gute Chance auf vollständige Heilung.
Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Dirofilariose (Herzwurm)
Die Dirofilariose wird durch den Stich einer weiblichen Mücke übertragen. Über 60 Stechmücken-Arten können den Erreger in sich haben. Die Herzwurmerkrankung ist eine parasitäre Krankheit die Hunde, die seltener auch Katzen treffen kann. Sie ist nur schwer zu behandeln und kann tödlich verlaufen. Die Stechmücke überträgt Larven auf den Hund, aus denen sich innerhalb von 6 Monaten ein geschlechtsreifer Herz-Wurm entwickelt. Ausgewachsene Würmer finden sich im Herzen und in den Lungenarterien, von wo aus die Würmer dann Mikrofilarien ins Blut des Hundes abgeben. Der Nachweis durch einen Bluttest kann frühestens 6 Monate nach der Infektion erfolgen. Die Symptome sind: Gewichtsverlust, Husten, Herz- Leber- Niereninsuffizienz, Leberschwellung, Lungenentzündung, um nur einige zu nennen.
Durch Medikamente ist es möglich, die Würmer (bis zu 1 mm dick und 25 cm lang) absterben zu lassen. Diese Behandlung muss unter sorgfältiger Beobachtung erfolgen, da die toten Würmer die Arterien verstopfen können und es so zu großen Komplikationen kommen kann. Menschen können sich durch den direkten Kontakt mit einem infizierten Hund nicht anstecken.
Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Anaplasmose
Anaplasmose wird durch Zecken übertragen. Einmal in den Hundekörper eingedrungen, befällt die Krankheit speziell die weißen Blutkörperchen, die für die Immunabwehr des Körpers von Bedeutung sind, und zerstört diese letztendlich. Die Inkubationszeit liegt ca. bei 4 bis 20 Tagen. Typische Symptome sind Fieber, Apathie, Erbrechen und Ödeme der Gliedmaßen. Durch medikamentöse Behandlung über 3 bis 4 Wochen lässt sich Anaplasmose bekämpfen und heilen. Andere Tiere oder Menschen können sich nicht an einem erkrankten Hund anstecken.
Mittelmeerkrankheiten beim Hund: Borreliose
Borreliose ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Infektionskrankheiten. Borreliose wird durch den Stich der Holzbock-Zecke übertragen. Die Krankheit zeigt kein typisches Erscheinungsbild. Nach einem Zeckenbiss und einer erfolgten Infektion können zwischen 2 und 5 Monate vergehen, in denen man keine Veränderung am Hund feststellen kann. Dann aber können folgende Symptome auftreten: Fieber, Gelenksentzündungen sowie Blutungen an den Stellen, an denen die Zecke gestochen hat. Im weiteren Verlauf können Nierenerkrankungen und neurologische Symptome sowie Herzmuskelentzündungen durch eine Infektion mit Borreliose auftreten. Der Verlauf der Krankheit erfolgt meist schleichend, deswegen ist eine Diagnose oft schwer. Durch medikamentöse Behandlung über 3 bis 4 Wochen lässt sich Borreliose bekämpfen und heilen.
Vorbeugend empfiehlt es sich seinen Hund regelmäßig auf Zecken zu untersuchen. Zur Unterstützung eignet sich der Spot-On Zecken-Schutz für Hunde von Peticare.
Gut geschützt ist also auch Reisen ans Mittelmeer mit deinem Vierbeiner möglich. Für die Fahrt empfiehlt sich eine stabile Transportbox.
Hast du Erfahrungen mit Mittelmeerkrankheiten? Erzähle uns gerne hier in einem Kommentar davon.
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