Dogsharing – Definition
Den Wunsch nach einem Vierbeiner haben so manche, die aber trotzdem keinen eigenen Hund halten. Denn Argumente wie nicht genügend Zeit, sich alleine um das Tier zu kümmern, oder das Verbot der Hundehaltung in der Mietwohnung galten bisher als Ausschlusskriterium für die Hundehaltung. Doch das muss nicht mehr so sein. Das Modell Dogsharing macht es möglich, dass sich 2 Leute die Hundehaltung teilen. Denn es gibt auch einige Personen, die eine Fellnase zu Hause haben, durch berufliche oder gesundheitliche Veränderungen jedoch befürchten, der Betreuung ihres tierischen Freundes womöglich nicht mehr völlig gerecht werden. Dogsharing kann da die Lösung sein und beiden Parteien ein Leben mit Hund ermöglichen. Der Hundefreund geht dann mit dem Vierbeiner Gassi, füttert ihn und schenkt ihm Aufmerksamkeit in der Zeit, in der der Hauptbesitzer nicht da ist.
Unterschied zum Hundesitter
Im Unterschied zum klassischem Hundesitting, bei dem der Hundesitter den Hund nur ab und zu zum Gassigehen abholt, verbringt der Hund beim Dogsharing-Partner in der Regel viel mehr Zeit und entwickelt so auch eine stärkere Verbindung. Der Hund hat beim Dogsharing somit mehrere Bezugspersonen und lebt zeitweise in verschiedenen Haushalten.
Dogsharing – Beweggründe
- Ein neuer Job mit längeren Arbeitszeiten oder nicht mehr mit der Möglichkeit, den Hund zur Arbeit mitzunehmen.
- Viel unterwegs durch Geschäftsreisen.
- Durch gesundheitliche Beeinträchtigungen oder schlicht durch das Alter ist es einem nicht mehr möglich, dem Hund völlig gerecht zu werden.
- Eine Partnerschaft wird beendet und nun muss sich nur noch einer alleine um das gemeinsame Haustier kümmern.
- Durch Auszug der älterwerdenden Kinder fehlen Betreuungsmöglichkeiten für die Fellnase.
Dogsharing – Wie geht es dem Hund dabei?
Das Modell Dogsharing wirkt auf den ersten Blick simpel, logisch und sieht nach einer Win-Win-Situation für alle aus. Schließlich mögen es die meisten Hunde auch nicht, längere Zeit alleine zu sein, und ein Dogsharing-Partner könnte diese Lücke füllen. Jedoch gibt es einiges zu beachten. Hunde sind soziale Wesen, die sich in der Regel an eine Bezugsperson oder eine Familie binden. Nichtsdestotrotz ist es für die meisten Hunde nach einer längeren Kennenlernphase mit dem Zweit-Herrchen oder Zweit-Frauchen in Ordnung mehr als eine Bezugsperson zu kennen und zu akzeptieren. Hier ist das wichtigste, dass der Dogsharing-Partner und der Hund eine intensive Bindung aufgebaut haben und sich die beiden Halter in Fragen der Erziehung und des Umgangs einig sind.
Jedoch kommt nicht jeder Hund mit dem ständigen Wechsel seiner Bezugspersonen klar. Einige Hunde akzeptieren die neue Situation auch nur scheinbar innerhalb einer gewissen Zeit wie z.B. in einem Urlaub, fühlen sich aber insgeheim überhaupt nicht wohl damit. Erst nach einer genügend langen Eingewöhnungszeit (circa ein Monat) lässt sich sagen, ob sie sich bei dem Dogsharing-Partner auch wirklich wohlfühlen. Folgen können sonst massiver Stress und Verlust- und Trennungsangst sein.
Dogsharing – Klare Regeln
Da es beim Dogsharing im Idealfall um eine hundelebenlange Partnerschaft geht, die mit viel Zeit und Verantwortung einhergeht, ist es unabdingbar einige Punkte vorher abzusprechen und am besten auch schriftlich festzuhalten. Das Aufsetzen eines Dogsharing-Vertrags minimiert das Konfliktpotential bei Unstimmigkeiten zwischen den Haltern um ein Vielfaches. Umso konkreter du dir deiner Wünsche und Bedingungen fürs erfolgreiche Dogsharing sicher bist, desto geringer ist auch das Konfliktrisiko.
Fragen, die im Vorhinein zu einer Dogsharing-Partnerschaft geklärt werden sollten:
- Wer ist der Hauptbesitzer des Hundes? Dieser fällt letztlich auch die Entscheidungen.
- Wer zahlt Hundesteuer und Versicherung?
- Wann und wie oft soll der Hund bei dem Dogsharing-Partner sein? Gibt es feste Zeiten und Routinen?
- Welches Futter frisst der Hund, wann und wie oft muss er gefüttert werden?
- Wer übernimmt die Futterkosten für den Hund?
- Wie oft und wie lange sollte der Hund Gassi gehen?
- Wer übernimmt die Tierarztrechnung im Falle eines Unfalls oder bei Krankheit beim Sharing-Partner?
- Wie sieht es mit der Erziehung aus? Was darf er und was nicht? Wie werden die Kommandos formuliert?
Routinen beibehalten
Wer sich dafür entscheidet seinen Hund “zu teilen”, sollte grundsätzlich beachten, dass Hunde einen gewohnten Tagesablauf haben. Daher erfordert auch das Dogsharing gewisse Routinen. Der Wechsel zwischen seinen beiden Haltern fällt dem Hund erheblich leichter, wenn z.B. ähnliche Futter– und Gassizeiten ausgemacht werden. Zudem kann es dem Hund helfen, sich besser an die Situation zu gewöhnen, wenn gewohnte Gegenstände wie Körbchen, Decke oder Spielsachen mitgenommen werden.

Dogsharing – Auf der Suche nach Dogsharing-Anbietern
Einen passenden Dogsharing-Partner zu finden, der zu dir und deinem Hund passt, ist gar nicht so einfach. Manche Hundehalter finden Frauchen Nr. 2 oder Herrchen Nr. 2 im Bekanntenkreis. Das ist natürlich optimal. Ob pensionierter Nachbar oder die Freundin, die Hunde abgöttisch liebt, aber wegen ihres Jobs viel unterwegs ist. Wer keinen passenden Hundefreund in seinem privaten Umfeld kennt, der wird mitunter auch auf Dogsharing-Plattformen im Internet fündig. Dort kann man sich meist kostenlos registrieren, ein Profil anlegen, ein Gesuch erstellen oder ein Inserat suchen. So kann man mit potentiellen Dogsharing-Partnern den ersten Kontakt aufnehmen und ein Treffen zum Kennenlernen vereinbaren.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Wird für die Vermittlung von Dogsharing-Partnern Geld verlangt oder bietet eine Agentur gar Hunde gegen Bezahlung zum Verleih an, handelt es sich um unseriöse Anbieter. Bei solchen Anbietern steht das Wohl des Tieres nicht im Vordergrund, und Profit ist der Antrieb.
Dogsharing – Pro & Contra
Das Modell Dogsharing erfreut sich wachsender Beliebtheit. Besonders in Bezug auf den Haustierboom der vergangenen Monate erweist sich dieses neue Konzept als vorteilhaft. Im Lockdown stiegen die Zahlen der neuen Haustierbesitzer stark an, doch mitunter merken manche, dass sie viel Verantwortung mit der Obhut für ein Lebewesen auf sich genommen haben, dessen sie nicht mehr gerecht werden können. In so einem Fall kann Dogsharing eine mögliche Variante sein, bevor die Hunde wieder abgegeben werden.
Nachteile hat Dogsharing, wenn einer der Beteiligten unter der Situation leidet. Im Vordergrund steht immer das Wohl des Hundes, und das sollte auch nicht aus den Augen verloren werden. Manche Hunde vermissen ihren eigentlichen Besitzer so stark, dass kein Platz für einen dritten im Bunde ist. Aber auch für den Hauptbesitzer kann Dogsharing zu einer Herausforderung werden, weil er nicht mehr die einzige Bezugsperson ist und vielleicht Neid empfindet. Auch für den Zweitbesitzer kann das Konzept Dogsharing Probleme mit sich bringen. Vielleicht baut derjenige eine so enge Bindung zu dem Hund auf, dass er ihn am liebsten gar nicht mehr hergeben möchte. All diese Konflikte lassen sich zum Glück durch gute Absprachen, eine gründliche Planung und offene Gespräche lösen.
Kannst du dir vorstellen deinen Hund mit jemandem zu teilen? Erzähle uns gerne davon hier in einem Kommentar.
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